Ein Glaube - ein Ziel

Aus Anlass des 150-jährigen Bestehens der Neuapostolischen Kirche veranstaltete der Kirchenbezirk Wolfenbüttel vom 21. bis zum 23. Juni 2013 ein Jubiläumswochenende in der Kirche in Wolfenbüttel mit Vorträgen, Workshops einem Konzert und viel Gemeinschaft.

Eine Ausstellung zeigte einen Querschnitt durch bedeutende Aspekte des Alten und Neuen Testamentes, die Entwicklung der Neuapostolischen Kirche aus kleinsten Anfängen bis zur heutigen Ausbreitung und die unterschiedlichen seelsorgerischen und gemeinschaftlichen Aktivitäten. Die einzelnen Gemeinden des Kirchenbezirkes präsentierten sich auf Schautafeln und in einer Bilderdauerpräsentation. Ein Zeitstrahl beleuchtete 150 Jahre Zeit- und Weltgeschichte mit herausragenden Ereignissen von 1863 bis 2013 in Wort und Bild.

Tag 1:

Bezirksältester Andreas Dahlke begrüßte zur Eröffnung die Kirchenmitglieder sowie die Vertreter von Stadt, Landkreis und den Nachbarkirchengemeinden.

Der Eröffnungsvortrag von Priester Uwe Bunert, dem Öffentlichkeitsbeauftragten des Bezirkes, spannte den Bogen über mehr als 200 Jahre - angefangen von der Aufklärung und der Erweckungsbewegung zu Beginn des 19. Jahrhunderts, über die prophetische Rufung von Aposteln in England und später in Deutschland bis hin zur Ausbreitung in der heutigen Zeit. Deutlich machte Priester Bunert dabei, wie notwendig ein gemeinsames Arbeiten an dem einen Ziel der Christenheit, dem erwarteten Wiederkommen Christi, ist. Dazu ist ein ökumenisches Miteinander in gegenseitiger Wertschätzung der verschiedenen Abteilungen der einen Kirche Christi notwendig.

Der stellvertretende Wolfenbütteler Bürgermeister, Herr Jürgen Selke-Witzel, äußerte in seinem Grußwort die Freude, als Theologe hier erleben zu können, dass an diesem Ort christliches Miteinander gepflegt wird. Die Besinnung auf die gemeinsamen Wurzeln weitet den Blick auf das Verbindende.

Herr Martin Hortig als amtierender Landrat äußerte in seinem Grußwort die Notwendigkeit, unserer heutigen Gesellschaft Grundwerte zu geben. Das sei nicht nur für Jugendliche wichtig, sondern für alle Generationen.

Beim anschließenden Imbiss konnten viele Gespräche geführt werden, die das Miteinander vertieften.

Tag 2:

Am Samstag kamen Besucher sowohl aus den Kirchengemeinden des Bezirkes als auch aus der Öffentlichkeit in die Wolfenbütteler Kirche. Für die Kinder war eine Betreuung sichergestellt, so dass sich Eltern oder Großeltern in Ruhe die Angebote anschauen bzw. daran teilnehmen konnten.

Jeweils zur vollen Stunde wurde durch unterschiedliche Solisten und Musikgruppen im Kirchensaal ein kurzer musikalischer Akzent gesetzt. Den ganzen Tag wurden im Kirchenkaffee ein Kuchen- und ein Kaltes Buffet angeboten.

Evangelist Henning Götz bot zwei Workshops an: Zum einen das Thema: "Ich bin okay - du bist okay", zum anderen ging es um die Frage des Gottesbildes und der Dreieinigkeit. Die Teilnehmer von Jung bis Alt engagierten sich voll, so dass am Schluss festgestellt werden konnte: Jetzt brauchten wir noch mal so viel Zeit, um alle Gedanken diskutieren zu können!

Bezirksältester Andreas Dahlke führte in seinen Vortrag aus, dass unser Leben einen Sinn braucht. Dieser Sinn kommt von Gott her, der den Menschen geschaffen hat und mit ihm Gemeinschaft haben wollte. Durch die Sünde wurde diese Gemeinschaft gestört und erst durch die Erlösung aus dem Opfer Jesus kann der Mensch diese Gemeinschaft wieder erlangen. Die Frage, wozu der Mensch lebt, beantwortete er damit, dass Gott durch uns Menschen anderen Menschen begegnen möchte. Unsere Zeit baucht Christen als "Kirchtürme" unserer Zeit, die durch ihr Verhalten und ihr Bekenntnis den Weg zu Gott weisen.

Der Tag schloss mit einer Andacht, die von den beiden Bezirksevangelisten Rainer Keye und Holger Bickel und einem kleinen Chor, der sich vorher gerade erst zusammen gefunden hatte, gestaltet wurde. Auch hierbei ging es noch einmal um den Unterschied einer Woche ohne oder mit Gott.

Tag 3:

Der letzte Tag brachte noch einmal viele Besucher, die die Gelegenheit nutzten, die Ausstellung anzusehen oder auch einfach bei einem Stück Kuchen und einer Tasse Kaffee miteinander ins Gespräch zu kommen.

Das abschließende Konzert am Sonntagabend stellte den letzten Höhepunkt des Jubiläumswochenendes dar. Arno Borchert führte als Orchesterleiter mit launigen Worten durch das Programm "Altes und Neues". Darin waren Musikstücke von Mozart und Schubert bis zu zeitgenössischen Kompositionen vertreten. Die gesungenen Texte stammten größtenteils aus dem Repertoire der Erweckungsbewegung. Und damit schloss sich der Kreis zum Eröffnungsvortrag, in dem auf diese Zeit als Entstehungszeit der apostolischen Kirche hingewiesen wurde. Ein Kammermusikensemble, ein Orchesterchor und die Solisten Petra Borchert, Jörn Bunert, Sascha Henkens, Barnabas Irmer, Julia Kruska und Sabine Nowosadek begeisterten die mehr als 250 Zuhörer. Stehender Applaus war der verdiente Lohn der Akteure.

Wer an diesen Tagen von den vielfältigen Eindrücken einmal zur Ruhe kommen wollte, konnte dieses im "Gedankenraum" tun. Hier lagen etliche Bibelausgaben verschiedener Jahrhunderte und verschiedener Übersetzungen aus, die zum Lesen einluden. Die Gedanken, die sich regten, konnten an Zetteln am "Gedankenbaum" angehängt oder im Gästebuch festgehalten werden.

An den drei Tagen konnten insgesamt nahezu 600 Besucher aus den einzelnen Gemeinden und aus der interessierten Öffentlichkeit begrüßt werden. Immer wieder kam zum Ausdruck, dass sich die Teilnehmer ausgesprochen wohl fühlten.

Abschließend dankte der Bezirksälteste Andreas Dahlke dem Hirten Günter Beier, der in den vergangenen Monaten die Vorbereitungen und die Jubiläumsfeier koordiniert und dabei immer den Überblick behalten hat!

Die Jubiläumsfeier hat dem Bezirk gut getan! Nicht nur durch die vielfältigen Vorbereitungen, bei denen sich viele Geschwister der einzelnen Gemeinden eingebracht haben, sondern auch das Jubiläumswochenende an sich haben ein starkes Gemeinschaftsgefühl über die Gemeindegrenzen hinweg entwickelt. Die Freude im Miteinander ist ein großes Geschenk für die Zukunft!